Berlin Alexanderplatz
Ein Platz wie Berlin – von sprödem Charme, mit Sehnsucht zur Weltstadtgröße, gezeichnet vom Auf und Ab der Geschichte. Wer Hauptstadtrummel erleben will, sollte den Alexanderplatz besuchen. Drei U-Bahn-Linien kreuzen sich hier, Straßenbahn und S-Bahn. Eine halbe Million Menschen steigt am “Alex” täglich um.
Den Namen erhielt der ehemalige Marktplatz 1805 zu Ehren des russischen Zaren Alexander I. Explosives Wachstum der Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung machte ihn zu Bühne der armen Leute. Alfred Döblin verewigte das Proltarische am !Alex” 1929 in seinem Roman “Berlin Alexanderplatz”.
Berlin Alexanderplatz benannt nach Zar Alexander
Zwischen 1966 und 1970 wurde der Platz zum Stadtzentrum Ost-Berlins ausgebaut – mit dem Forum Hotel (123 mtr.) hoch, dem Centrum Kaufhaus, heute Galeria Kaufhof, dem Alexa, dem Haus des Lehrers (1961-1964) und dem nahen Fernsehturm. Einzige Vorkriegsbauten sind das abgewinkelte Alexanderhaus (Sitz der Bankgesellschaft Berlin) und das Berolinahaus, 1930-32 von Peter Behrens erbaut. Die Weltzeituhr und der früher so genannte Brunnen der Völkerfreundschaft stehen für DDR-Design. Eine komplette Umgestaltung des Platzes mit neuen Hochäusern ist bereits seit Anfang der 2000-er Jahre geplant.
In dem Gebiet zwischen Alexanderplatz und Märkischem Ufer findet der Besucher einen interessanten Querschnitt der Berliner Stadtgeschichte: mittelalterliche Bauten der alten Re-sidenzstadt Berlin-Cölln, Rokoko- Palais reicher Bürger, repräsentative Verwaltungsgebäude aus der Zeit der Industrialisierung, DDR-Plattenbauten und mit dem Nikolaiviertel den Versuch, ein altes Stück Berlin wieder aufleben zu lassen. Und auch das leibliche Wohl kommt bei der Erkundungstour nicht zu kurz: Zahlreiche Lokale laden zum Verweilen ein.
Der “Alex” – berühmt, berüchtigt, beliebt.
Der Alexanderplatz war im 17.Jh. Ackerland, dann Vieh- und Wollmarkt, später Exerzierplatz. Erst mit dem Bau der Stadtbahn 1882 entwickelte sich der Platz zum größten Verkehrsknotenpunkt des Berliner Ostens: Angelegt wurde hier ein Bahnhof für Fern- und S-Bahn sowie für U-Bahn-, Straßenbahn- und Buslinien. In den 20er-Jahren des 20. Jh. setzte Alfred Döblin dem lebhaften Zentrum der Metropole mit seinem sozialkritischen Roman “Berlin Alexanderplatz” ein literarisches Denkmal.
Die Bomben des Zweiten Weltkriegs machten den “Alex” zum Trümmerfeld. In den 60er-Jahren des 20. Jh. versuchte dann der Ostberliner Magistrat dem Platz durch eine Reihe von Hochhäusern, Haus des Lehrers, Haus des Reisens, Haus der Elektroindustrie, ein neues Hauptstadt-Flair zu geben. Seitdem ist der Alex auch Fußgängerzone und der Verkehr fließt um ihn herum.
1993 legte der Architekt Hans Kollhoff einen Masterplan für die zukünftige Bebauung des Platzes vor: Er sieht zwölf Hochhäuser von mindestens 150m Hohe für Büros und Apartments vor so-wie den Abriss der tristen DDR-Blöcke bis auf das Haus des Lehrers und die älteren denkmalgeschützten Behrens-Häuser. Auch der folkloristische bunte Brunnen derVölkerfreundschaft (1969) soll dem Plan zufolge verschwinden. Dessen Realisierung ist allerdings immer noch ungewiss.
Der Alexanderplatz, der seinen Namen nach einem Besuch des russischen Zaren Alexander I. 1805 erhielt, war auch einer der Brennpunkte Berliner Geschichte: Hier gab es während der bürgerlichen Revolution 1848 Barrikadenkämpfe, 1918/19 kam es zu Tumulten zwischen Polizei und Arbeitern, und am 4. November 1989 demonstrierten hier 500.000 Menschen für eine demokratische Neuordnung der DDR:
Die Behrens-Häuser an der Südseite des Platzes, das Alexander- und Berolinahaus (1928-31), sind Spätwerke des Architekten Peter Behrens im Stil der Neuen Sachlichkeit. Ganz in der Nähe stand ab 1895 das Wahrzeichen der Stadt, die in Kupfer getriebene Statue “Berolina” von Emil Hundrieser. Sie wurde erstmal 1927 abgetragen, landete auf dem Schrott, wurde von den Nazis 1933 wieder aufgestellt und schließlich 1944 eingeschmolzen. An derselben Stelle findet man heute die 10 Meter hohe Weltzeituhr (1969) aus Stahl, Aluminium und Email. Die Nordseite des Platzes beherrscht das Forum Hotel Berlin (1967-70), 122 Meter hoch und mit 37 Geschossen.
S- und U-Bhf. Alexanderplatz
S3,S5,S7,S9, S75 und U2, U5, U8
Bus 142,143,148, 200
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