Militärstandort Wünsdorf zu Kaiser´s Zeiten
Wünsdorf, den Namen dieses Ortes kennt eigentlich kein Mensch in Deutschland. Wobei Wünsdorf nur ein Ortsteil von Zossen ist. Zossen wiederum ist vielen älteren Menschen die noch den zweiten Weltkrieg erleben mussten eher ein Begriff, den sie mit Militär in Verbindung bringen. Wünsdorf liegt südlich von Berlin, ca. 50 km von Berlin-Mitte entfernt. Mit dem Auto gut eine Stunde Fahrt über romantisch schöne Straßen des Bundeslandes Brandenburg.
Zu einem “Militärstandort” wurde Wünsdorf schon zu “Kaiser´s Zeiten”. Im Jahre 1910 wurde dort die ersten Militärgebäude errichtet. Im ersten Weltkrieg waren dort ca. 30.000 Kriegsgefangene interniert. Man hatte die Bauten in ein Garnisonslazarett umfunktioniert. Nach ihrer Ermordung wurde im Jahre 1919 die Leiche von Rosa Luxemburg dorthin zur Obduktion transportiert.
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OKH – Oberkommando des Deutschen Heeres in Wünsdorf
Später dann baute das Militär diesen Standort immer weiter aus und während der erbärmlichen Nazizeit entstanden hier Kasernen von enormen Ausmaß, sowie in der Nähe auch Bunkeranlagen. In den Kriegsjahren des zweiten Weltkriegs war hier das OKH, das Oberkommando des Deutschen Heeres untergebracht.
Nach Kriegsende richteten sich dort, statt es friedlich zu nutzen, die Russen ein, der Standort war für sie strategisch sehr wichtig und wurde rasch weiter ausgebaut. Und – natürlich von den Einwohnern strikt abgeschottet. Mitten in Deutschland entstand eine riesigen russische Stadt. Kasernenanlagen, Wohnblocks, Bäckereifabriken, Kaufhäuser, Geschäfte, sogar ein eigenes Krankenhaus. Und – eine direkte Eisenbahnlinie nach Moskau mit Zügen die täglich verkehrten. 60.000 Russen lebten hier und ein engerer Kontakt zur deutschen Bevölkerung war streng verboten.
Ich persönlich komme immer wieder zu dem Ergebnis, dass Kommunisten nichts anderes sind, als rot lackierte Nazi´s.
Wünsdorf – russischer Armeestützpunkt
Die entsetzliche menschenverachtende Mauer fiel und wir konnten diese sowjetischen Menschen endlich 1994 wieder verabschieden. Inzwischen war dann auch alles nieder gewirtschaftet. Die einst herrschaftlichen Häuser, waren nur noch Schrott und nicht mehr zu gebrauchen. Es wird erzählt, dass der damals kommandierende Generaloberst Matwej Burlakow im Schwimmbad der Anlage noch am Tag seiner endgültigen Abreise, geschwommen sei. Ich sehe diese einstmals wunderschönen Gebäude das erste mal im Jahre 2009 und machte die ersten Fotos, jetzt 5 Jahre später ist der morbide Charme noch interessanter geworden und ich habe Vergleichsfotos angefertigt. Viel Freude beim Anschauen.
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[…] Wünsdorf die verbotene Stadt […]
[…] verlassene Krankenhaus in Grabowsee und die alten Sowjetkasernen in Wünsdorf, je nach Kameraeinstellung sehr unterschiedliche Farben. Der Verlorenort bei Kremmen ist wirklich […]