Beschreibung
Die Glasschleife aus dem letzten Jahrtausend
Erbaut wurde der Gebäudekomplex 1890/91 durch Brüder Gustav und Georg Zuber. Diese beiden waren auch Eigentümer und Betreiber bis 1897 und haben eine Hammerschmiede hier betrieben.
Dann erfolgte ein Umbau und die Glasschleife entstand, übernommen von der Franz Schrenk & Co.
1905 übernahm die vereinigte Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke AG, deren Leitung von den angestellten Meistern erfolgte. 1907 wurden die bisherigen 5 Wasserräder durch 2 Francisturbinen für den Antrieb der Glasschleife ersetzt.
1914 wurden insgesamt 400 Arbeiter beschäftigt an zahlreichen Standorten in der Oberpfalz, sowie eine Filiale in Hoboken, USA. Es wurde viel für den Export produziert.
1932 fand dann der Verkauf des Standorts unserer Glasschleife statt.
Im Jahre 1937 war dann der Konkurs der Vereinigten Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke AG zu beklagen.
Ab 1938 betrieben die Brüder Franz und Karl Ring die sogenannte „Bauernschleif“ dann immerhin noch ein wenig weiter im Nebenerwerb.
Aber 1953 wurde sie dann final geschlossen.
Seit 1990 ist die „Alte Schleif“ zu Recht als Industriedenkmal Schleif anerkannt und auf der Denkmalliste aufgeführt. Seit dem laufen weitere Erforschungen und Dokumentation, Zeitzeugenbefragungen und Sicherung des Gebäudes.
Produktion und Glas-Veredelung
Alles begann mit sogenanntem Flachglas: In der Schleif wurde zunächst Flachglas geschliffen und poliert. Dieses Flachglas war dünner und qualitativ besser, weshalb man es dem üblichen Gussglas vorzog.
Dazu wurden Zylinder geblasen, aufgeschnitten und dann gestreckt, zum Flachglas. Das Ergebnis war uneben und hatte Lufteinschlüsse. Deshalb musste es geschliffen werden – und zwar auf Poliertischen, befestigt mit Gips, mit rotem Eisenoxyd-Poliermittel und mit Wasserkraft angetrieben.
Da dieses Glas auf der Oberfläche uneben war, musste es geschliffen werden. Auf durch Wasserkraft angetriebenen Poliertischen wurde das Glas mit Gips befestigt und mit einem roten, aus Eisenoxid bestehenden Poliermittel („Potée“) behandelt. Das sogenannte „Doucieren“, also Nachschleifen, am Schleifstand erfolgte v.a. von Frauen in Handarbeit.
Die Arbeit war hart und mühsam. Jede Seite dauerte rund 12 Stunden, bis sie plan und durchsichtig war. Es wurde rund um die Uhr gearbeitet, jeweils in 12 Stundenschichten.
Anschließend wurden die Ergebnisse v.a. in Nürnberg und Fürth zu Spiegeln weiterverarbeitet und dann in die USA exportiert.
Funfact: eine Fürther Spiegelmanufaktur, in der Glas aus unserer Glasschleif verarbeitet wurde, lieferte auch Spiegel für den Bau der Titanic! Wenn das keine Reise wert ist… 😉
Im Jahr 1905 stand eine Revolution an – es konnte Flachglas direkt aus der Schmelze gewonnen werden. Noch nicht final optimiert, war es 1915 so weit: das Verfahren war geeignet, um das Glas ohne weitere Bearbeitung verwenden zu können.
Damit begann der Anfang vom Ende, denn Glasschleifereien wurden in dieser Form überflüssig.
Der Originalzustand von 1953 begeistert nun uns Fotografen und Geschichtsbegeisterte Menschen: jetzt anmelden – und mit uns auf Entdeckungsreise gehen….!
Der Fotokurs auf einen Blick
- Die Fototour findet von ca. 12:00 bis 16:00 Uhr statt
- Lost Place / Denkmal
- Originalzustand von 1953
- Industriewerk
- Authentische Maschinen
- Ausstattung
- Roter Polierstaub
- Einmalige Fotomotive
- nördlich von Regensburg
Bitte unbedingt Folgendes beachten!
- Es handelt sich um einen Lost Place der entsprechende Gefahren aufweist
- Kein Mobiliar oder Gegenstände der Einrichtung oder der Gebäude dürfen mitgenommen werden, das ist Diebstahl und wird zur Anzeige gebracht
- Es ist kameraüberwacht
- Motive und Gegebenheiten können sich immer mal ändern
- Abgesperrte Bereiche dürfen nicht betreten werden
- Fototouren Berlin kann keine Haftung übernehmen
- Während der Fototouren erfolgt das Betreten des Geländes und der Gebäude auf eigene Gefahr des Teilnehmers. Bei Verletzungen, Unfällen usw. übernimmt Fototouren Berlin und der Betreiber keine Haftung.
Das Betreten des Geländes und der Gebäude ist außerhalb der genehmigten Fototouren ausdrücklich untersagt und verboten! Das Gelände wird bewacht.
Änderungen und Anpassungen vorbehalten!
Mindestteilnehmerzahl: 10 Teilnehmer
Auf diese Leistung können keine Rabatte / Ermäßigungsgutscheine über 10 Euro (Flyer) angerechnet oder eingelöst werden. Regulär zu kaufende Gutscheine im Wert von 50€, 89€ oder 119€ können selbstverständlich genutzt werden. Mögliche Differenzen können auch vor Ort in bar entrichtet werden (falls der Gutschein weniger Wert besitzt als die Leistung kostet). Höherwertige Gutscheine können zwar genutzt werden, die monetäre Differenz verfällt und kann weder ausgezahlt noch übertragen werden.
Fotos Copyright Katharina Haney
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