Beschreibung
Die ehemalige Kinderlungenheilanstalt mit Gänsehautfaktor
Von 1929-1931 wurde diese damalige Kinderlungenheilanstalt gebaut – für Kinder, die an der tückischen und damals sehr verbreiteten Krankheit Tuberkulose erkrankt sind.
1931 wurde der Klinikbetrieb aufgenommen, mit 150 Betten für kleine Patienten sowie rund 150 Angestellten. Diese wohnten teilweise auf dem Klinikgelände.
Die TBC-Kinderheilstätte Harzgerode wurde auch während der NS-Zeit als solche betrieben.
Gegen Ende des Krieges dienten die Gebäude kurzzeitig als Feldlazarett, aber zügig wurde die eigentliche Funktion wieder aufgenommen.
1969 erfolgte die Umwandlung der Klinik in ein Fachkinderkrankenhaus für Atemwegserkrankungen.
1979 wurde zusätzlich ein Schulgebäude ergänzt.
Noch in den 1990er Jahren konnte das Hauptgebäude für mehrere Millionen Mark saniert werden – zog aber dennoch die endgültige Schließung 1998 aus wirtschaftlichen Gründen nach sich. Die Politik und Bevölkerung protestierte massiv gegen die Aufgabe damals, konnte sie aber leider nicht verhindern. Man hatte schon 1996 keinen Träger mehr gefunden, 1997 nur noch 45 Betten angemeldet und musste 1998 aufgeben.
Dann folgte ein 20-jähriger Leerstand, der in den fotografisch-spannenden Lost Place-Teilen noch bis heute anhält.
Die Krankheit Tuberkulose (Schwindsucht) und ihre damalige Bekämpfung
Tuberkulose wird auch Schwindsucht genannt. Sie war früher sehr verbreitet und hochansteckend. Sie wurde verursacht durch Bakterien und Tröpfcheninfektion verbreitet.
Die Krankheit befällt Lunge, Organe und Knochen. Die Symptome sind v.a. Fieber, Husten, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Erschöpfung und im späteren Stadium blutiger Auswurf. Der Gewichtsverlust und die Erschöpfung brachte ihr den Beinamen Schwindsucht ein.
Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr und schnellen Verbreitungswege, war es notwendig, die Isolationsmöglichkeiten zu verbessern. Die Infektionsrisiken von TBC waren oft in Haushalten mit schlechter Hygiene in schwachen sozialen Umständen besonders hoch, aufgrund der Folge eines schwachen Immunsystems.
Die sogenannte Frischluft-Liegekur mit Höhenluft, Sonnenlicht und körperlicher Schonung sollte den Fortschritt der Krankheit stoppen.
Besonderheiten der Architektur
Der Architekt Godehard Schwethelm entwarf die einstige Kinderlungenheilanstalt.
Der Architekturstil wird dem Neuen Bauen und der Klassischen Moderne zugeordnet. Heute steht der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz.
Die Kinderlungenheilanstalt umfasst:
- Klinik
- Wohngebäude
- Gärtnerei
- Kläranlage
- Parkanlage
- Schulgebäude
Die damals neuen und innovativen Heilmethoden erfordern ein radikales Umdenken der Architektur, denn für die TBC-Heilung waren v.a. Sonnenlicht und gut belüftete Räume unerlässlich. Der Architekt kreierte lichtdurchflutete, belüftbare Gänge und vermied stickige Räume. Es wurden Entlüftungsklappen über den Patiententüren angebracht.
Außerdem waren die Räume der Patienten einseitig angeordnet, um so eine Ansteckung zu verhindern. Zusätzlich wurden Terrassen für Liegeplätze genutzt. Es gab eine Südausrichtung, aber für die offene TBC wurden auch eher schattige nördlich ausgerichtete Liegehallen erschaffen. Mit sogenannten Dosquetfenstern konnte viel Licht eingelassen werden, aber ohne eine direkte Sonneneinstrahlung – und auch sonst wurde auf Sonnenschutz geachtet.
Aktuell
2019 kaufte die neu gegründete Genossenschaft die ehemalige Heilstätte, deren Mitglieder gleichberechtigt sind und vor Ort wohnen bzw. zukünftig die Gebäude instandsetzen und nutzen möchten. Teile des riesigen Areals sind also bereits in Benutzung, aber große, abgeschlossene Teile sind noch ‚lostig‘ und im Originalzustand zu bestaunen…
Kommt mit auf die exklusive Tour, wenn nur für uns die Gänsehaut-Komplexe geöffnet werden… Jetzt buchen – so lange es noch geht!
Der Fotokurs auf einen Blick
- Die Fototour findet von ca. 11:00 bis 16:00/17:00 Uhr statt
- Lost Place
- Kinderlungenheilanstalt
- Teile der Isolationsstation
- Direktorenvilla
- Einmalige Fotomotive
- Weiter südlich von Quedlinburg
Bitte unbedingt Folgendes beachten!
- Es handelt sich um einen Lost Place der entsprechende Gefahren aufweist
- Kein Mobiliar oder Gegenstände der Einrichtung oder der Gebäude dürfen mitgenommen werden, das ist Diebstahl und wird zur Anzeige gebracht
- Es ist kameraüberwacht
- Motive und Gegebenheiten können sich immer ändern!
- Abgesperrte Bereiche dürfen nicht betreten werden
- Es ist nur gestattet, die zugewiesenen Bereiche zu fotografieren, keine Menschen oder Privatbereiche!
- Fototouren Berlin kann keine Haftung übernehmen
- Während der Fototouren erfolgt das Betreten des Geländes und der Gebäude auf eigene Gefahr des Teilnehmers. Bei Verletzungen, Unfällen usw. übernimmt Fototouren Berlin und der Betreiber keine Haftung.
Das Betreten des Geländes und der Gebäude ist außerhalb der genehmigten Fototouren ausdrücklich untersagt und verboten! Das Gelände wird bewacht.
Änderungen und Anpassungen vorbehalten!
Mindestteilnehmerzahl: 10 Teilnehmer
Auf diese Leistung können keine Rabatte / Ermäßigungsgutscheine über 10 Euro (Flyer) angerechnet oder eingelöst werden. Regulär zu kaufende Gutscheine im Wert von 50€, 89€ oder 119€ können selbstverständlich genutzt werden. Mögliche Differenzen können auch vor Ort in bar entrichtet werden (falls der Gutschein weniger Wert besitzt als die Leistung kostet). Höherwertige Gutscheine können zwar genutzt werden, die monetäre Differenz verfällt und kann weder ausgezahlt noch übertragen werden.
Fotos Copyright Peggy Flöter
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