Beschreibung
Das historische Gelände aus Landhausvilla mit 5.000 qm Garten samt Personalhaus ist mit direktem Zugang zum Waldsee auch heute noch eine imposante Gesamtkomposition. Es ist kein Lost Place im eigentlichen Sinne, da das Jugendkulturzentrum viele Räume nutzt. Dennoch ist es der Öffentlichkeit nicht wirklich zugänglich – und ganz besonders nicht der Bunker. Mit fluoreszierenden Wänden fühlt und riecht man hier die Geschichte, sehr beindruckend – aber auch beklemmend. Dieser ist im Zuge der aktuellen Bauarbeiten kurzzeitig freigelegt und kann nun durch uns besichtigt werden. Deshalb laden wir Sie ein, besondere Ecken und Winkel des Geländes mit uns zu entdecken, die im täglichen Jugendbetrieb eine untergeordnete Rolle spielen, für Fotografen und historisch Interessierte aber extrem spannend sein können!
Rätselhafter Start
Als die noble Gegend rund um den Mexikoplatz und den U-Bahnhof Krumme Lanke in den 1910er Jahren ausgebaut wurde, zog es auch entsprechend betuchte und wichtige Persönlichkeiten hierher.
Die ereignisreiche Historie dieses Objektes beginnt schon mit der Entstehung: denn es ist nicht genau geklärt, wer es erbaut hat – als man feststellte, dass es diese Villa eine exakte Kopie derjenigen in der Argentinischen Allee 20 ist. Danach zog in den 1930er Jahren der Großindustrielle Walter Klein ein.
Die Nazis und der berühmte Bewohner
Als das Haus dann 1938 an den Preußischen Staat ging – füllte Wolf Heinrich Graf von Helldorff mit seiner Familie das Haus mit Leben. Als Polizeipräsident von Berlin ist er in dieser Zeit als sehr ambivalenter Charakter sowohl Mitglied des verbrecherischen Nazi-Regimes gewesen – knüpfte er dennoch Kontakte zum Widerstand, mit nicht geklärter Motivation. In einem regelrechten Showdown gipfelte die nie ganz geklärte Ambivalenz von Helldorff in seiner spektakulären Verhaftung und Hinrichtung. Noch heute ist der aktuelle Leiter des Hauses der Jugend mit den Nachfahren in Kontakt.
Ende gut – alles gut?
Kurze Zeit lebte dann noch Kurt Göhrum als neuer Polizeipräsident in dem Haus – nachdem die sowjetische Armee aus Zehlendorf abrückte, wurde das Haus wie alle Villen durch die amerikanische Armee kontrolliert. Die Schäden eines Bombentreffers wurden bereits umgehend behoben, sodass es nun, getragen durch das Bezirksamt, zu einem Jugendfreizeitheim ausgebaut werden konnte. In den Nachkriegswochen gab es bereits Filmvorführungen, Pfadfindergruppen nutzen die Einrichtung sowie religiöse Gruppen. 1948 sah der junge Besucher Joachim Nawrocki nach eigenem Bekunden das Gemälde „Der Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc in der Einrichtung. Bis heute ist es ein erfolgreicher Kreativ-Austauschpunkt und gelebtes Jugendkulturzentrum. Doch auch in dieser Zeit, gab es Vorfälle wie einem Doppelmord (1968) im Personalhaus, der wilde Spekulationen nach sich zog.
Die Fototour auf einen Blick
- Die Fototour findet von ca. 11:00 bis 14:00 Uhr statt
- WC vorhanden
- Historische Highlights der bewegten Geschichte der Villa vom Leiter des Hauses der Jugend persönlich: Alexander Skoczowsky, Sozialarbeiter und Student der Geschichte
- Villa (Teile, Dachgeschoß, Flure/Treppen, Räume, Keller, Bunker)
- 5.000 qm Garten mit See, Fundamenten von Teepavillon und Bootshaus
- Personalhaus (teilweise)
Bitte unbedingt Folgendes beachten!
- Es handelt sich um eine aktive Baustelle bzw. ‚Lost Place‘-Teile eines Gesamtanwesens, die entsprechende Gefahren aufweisen
- Andere Teile des Anwesens sind in ‚normaler‘ Benutzung, private Sachen oder Personen sollten möglichst nicht abgelichtet werden
- Motive und Gegebenheiten können sich immer mal ändern
- Fototouren Berlin kann keine Haftung übernehmen
- Während der Fototouren erfolgt das Betreten des Geländes und der Gebäude auf eigene Gefahr des Teilnehmers. Bei Verletzungen, Unfällen usw. übernimmt Fototouren Berlin und der Betreiber keine Haftung.
Das Betreten des Geländes und der Gebäude des Hauses der Offiziere ist außerhalb der genehmigten Fototouren ist ausschließlich mit dem Haus der Jugend direkt abzustimmen.
Änderungen und Anpassungen vorbehalten!
Mindestteilnehmerzahl: 15 Teilnehmer
Auf diese Leistung können keine Rabatte / Ermäßigungsgutscheine über 10 Euro (Flyer) angerechnet oder eingelöst werden. Regulär zu kaufende Gutscheine im Wert von 50€, 89€ oder 119€ können selbstverständlich genutzt werden. Mögliche Differenzen können auch vor Ort in bar entrichtet werden (falls der Gutschein weniger Wert besitzt als die Leistung kostet). Höherwertige Gutscheine können zwar genutzt werden, die monetäre Differenz verfällt und kann weder ausgezahlt noch übertragen werden.
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