Reisefotografie schwankt oft zwischen zwei Extremen. Auf der einen Seite hervorragende, aussagestarke Bilder von Landschaften und Menschen in Büchern, Magazinen und Zeitschriften wie GEO, Merian, Stern und anderen.
Reisefotografie – die vielen Gesichter der Erde
Andererseits oft genug früher die Diavorträge der Eltern im privaten Kreis, zu denen man nur ungern gegangen ist, weil spätestens nach 10 Minuten das große Gähnen ausbricht.
Gute, anspruchsvolle Fotos von Reisen mit nach Hause zu bringen ist wohl der Wunsch eines jeden, der Reisen in ihm unbekannte Gegenden und Länder unternimmt – sofern er überhaupt fotografiert. Die Kamera ist eigentlich aus dem Gepäck nicht mehr wegzudenken. Gerade das Fotografiere auf Reisen bietet hervorragende Gelegenheiten, gute Bilder mit nach Hause zu bringen. Bei sorgfältiger Vorbereitung und einem Sinn für Neues, gepaart mit der richtigen Ausrüstung und dem Willen, gute Fotos zu machen, gelingt es jedem, auf Reisen erfolgreich zu fotografieren.
Reisefotografie beinhaltet eine Reihe fotografischer Sachgebiete, deren jedes für sich ein eigenes Thema darstellt.
- Landschaftsfotografie
- Bilder von Menschen
- Nahaufnahmen
- Architekturfotografie
- Reportagefotografie
- und sogar Sachaufnahmen,
wenn man die reizvollen “stillen” Motive bedenkt, die sich dem Reisenden auftun. Alles Themen, die in entsprechenden Kapiteln besonders behandelt sind. Denn Schwierigkeiten, die beim Fotografieren auf Reisen zu meistern sind, liegen weniger in der Handhabung der Technik begründet – fotografisches Können ist immer die erste Voraussetzung- , sondern vielmehr darin, dass in ungewohnter Umgebung fotografiert wird, Bilder von Menschen und ihren Lebensgewohnheiten entstehen sollen, deren Sprache und Gebräuche man vielleicht nicht einmal kennt! In dem Zusammenhang ist es ebenfalls wichtig, sich möglichst im Vorhinein über etwaige Fotografierverbote zu informieren und sein Wissen vor Ort von Fall zu Fall bestätigen zu lassen. Es müssen besondere Überlegungen hinsichtlich der Ausrüstung angestellt werden, denn gerade bei den heute oft üblichen Flugreisen kommt es auf jedes Kilo an. Nicht zuletzt muss evtl. klimatischen Bedingungen Rechnung getragen werden – feuchtwarmes Tropenklima oder extreme Kälte stellen an Ausrüstung und Material besondere Anforderungen.
Gute Planung ist bei der Reisefotografie alles!
Reisen ins Blaue haben sicher ihren eigenen Reiz. Jemand, der von seiner Reise aber nicht zufällige Schnappschüsse mitbringen möchte, tut gut daran, schon im Vorstadium sorgfältig zu planen. Zur Planung gehört vor allem die Information durch einschlägige Reiseliteratur über Land, Leute, Gewohnheiten, Gebräuche, Sehenswürdigkeiten, Klimaverhältnisse. Wer glaubt, dass dies im Rahmen der internationalen Globalisierung nicht mehr notwendig ist, irrt gewaltig. Ausreichend Infos findet man auf den entsprechenden Internetseiten. Auch empfiehlt es sich Reisewarnungen der Bundesregierung ernst zu nehmen.
Sehr wichtig ist es auch, sich im vorhinein darüber zu informieren, wie die Zollbestimmungen sind – Fotografen mit einer guten Ausrüstung reisen ja mit nicht unerheblichen Werten! -, und die Einreisebedingungen generell zu kennen, sofern die Fahrt ins Ausland geht! Gerade auf mordernste Kameratechnik sind übrigens auch Langfinger besonders scharf. Abgesehen davon, dass die Kamera niemals offen liegenbleiben sollte, lohnt es sich, die Ausrüstung über eine Reisegepäckversicherung besonders zu versichern.
Die passende Ausrüstung für die Reisefotografie
Geht es darum, mit möglichst leichtem Gepäck zu reisen, darf auch die Fotoausrüstung nicht so viel wiegen. Wenn ich mit meiner Leica verreise reichen mir drei Objektive, 35mm, 50mm und 90mm. Je nachdem was ich fotografieren möchte tausche ich das 35mm gegen ein 21mm. Ansonsten, das ist wenn eine meiner Nikon Kameras zu Einsatz kommt, verwende ich ein Zoom-Objektiv 24-120mm. Ich versuche immer ein leichtes Carbon Stativ dabei zu haben, einen Drahtauslöser für die Leica kann auch nicht schaden.
Was tun bei extremen Verhältnissen?
Führt die Reise in Gegenden mit extremen klimatischen Verhältnissen, kann man sich auch darauf einstellen. Nikon Kameras sollten nicht bei Temperaturen über +50C° und bis unter -10C° eingesetzt werden. Obwohl ich als Autor sagen muss, dass ich schon damit im Death Valley bei über 50C° ebenso fotografiert habe, wie an einem Dezember in Moskau bei über -30C°. Die Kamera hat´s überstanden. Bei Leica liegen die Empfehlungen etwas höher, hier gibt es keine Probleme bei -30C° und bei über +60C°. Jedenfalls seitens des Herstellers.
Was eigentlich immer Probleme bereitet sind die Akkus. Bei extremer Kälte sind diese ruckzuck leer.
Schwierig wird es bei Wüstenklima, das ist trocken, heiß und staubig. Der Flugsand stellt eine große Herausforderung und Gefahr für Frontlinse und Mechanik sowie Elektronik dar. Deshalb die Kamera immer bis kurz vor der Aufnahme in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahren und die Frontlinse durch ein UVA Filter schützen. Der Behälter oder Beutel sollte nach außen weiß oder mit reflektierender Folie versehen sein.
Hohe Temperaturen in Verbindung mit von Feuchtigkeit gesättigter Luft, wie im Regenwald, stellen höchste Anforderungen an die Ausrüstung. Auch hier bietet sich einen luftdichte Verpackung an, der zusätzlich noch ein Trockenmittel wie Silicagel beigegeben werden kann.
Die Dokumentation bei der Reisefotografie ist wichtig
Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen. Ja, aber wir sollten nicht alles alleine tun, die moderne Technik lässt uns großen Freiraum. Bei den meisten SLR Kameras kann man dem Ordner in dem die Fotos abgespeichert werden, einen Namen geben. Das sollten wir nutzen, ebenso die Möglichkeit die einzelnen Aufnahmen mit einer Buchstabenkombi vorab festzulegen. Beim Übertragen auf den Rechner wissen Sie immer, welche Aufnahme in welchen Ordner gehört und der Ordnername sagt ihnen dann meist den Aufnahmeort.