Glienicker Brücke in Berlin und Potsdam
An der Glienicker Brücke, die über die Havel nach Potsdam führt, steht die Große Neugierde, ein von Schinkel 1835 entworfener, von korinthischen Säulen getragener Rundtempel. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann die Glienicker Brücke weltweite Bedeutung: Hier traf sich die internationale Presse, tun den Austausch von Spionen zwischen Ost und West zu beobachten. Doch die Zeit des Kalten Krieges ist vorbei, und heutzutage kommt man vor allem wegen der Naturschönheiten und wegen der Schlossanlage Kleinglienicke hierher.
Zunächst gab es hier nur ein kleines Landhaus, das der Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg 1814 erworben hatte. Initiator des neuen architektonischen und landschaftlichen Gesamtkunstwerks war der dritte Sohn von König Friedrich Wilhelm III., Prinz Karl von Preußen: Fr erwählte sieh 1824 das Landhaus als Sommersitz und beauftragte Karl Friedrich Schinkel, die vorhandenen Gebäude zum Schloss Kleinglienicke umzubauen und die Anlage durch vielfältige Nebengebäude zu ergänzen. Die Arbeiten dauerten 25 Jahre und neben Schinkel waren auch dessen Schüler Ludwig Persius und Ferdinand von Arnim hier tätig.
Über sie tauschten die USA und die Sowjetunion Spione aus. Heute ist die Glienicker Brücke ein unspektakuläre Verbindung nach Potsdam, hat jedoch einen sehr schönen Blick über die zauberhafte Havellandschaft zu bieten.
Die malerische Qualität erkannten schon die preußischen Herrscher, die das Havelufer zum Park rund um das Schloss Klein- Glienicke kultivierten. Kurz vor der Brücke ist an der Königstrasse die erste Gartenbauarbeit von Peter Joseph Lenné (1816) zu bewundern. Die existierenden Gebäude ließ Prinz Carl von Preußen 1824-1860 durch Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Persius und Ferdinand v. Arnim kunstvoll umbauen und mediterran gestalten.
Sehenswert ist die Löwenfontäne vor dem Schloss nach Vorbild in der Villa Medici in Rom.
Schloss und Park Kleinklienicke
Von seinen zahlreichen Reisen – u.n. nach Pompeji und Karthago – brachte Prinz Karl von Preußen antike und neuzeitliche Skulpturen und Architekturfragmente mit, die als Schmuckelemente der Gebäude Verwendung fanden.
Die reizvollste Landschaft im ohnehin sehr grünen Berlin liegt im äußersten Südwesten der Stadt – dort, wo Berlin und die brandenburgische Hauptstadt Potsdam aufeinander treffen. Die Glienicker Brücke an der Bundesstrasse 1, 1907 errichtet, war lange Zeit ein legendärer Schauplatz des Kalten Krieges.
Die Gestaltung des 116 ha großen Parks übernahm Peter Joseph Lenné, der schon 1816 für Hardenberg den Pleastm’gtvund nach englischem Vorbild angelegt hatte.
Die vergoldete Löwenfontäne als festlicher Auftakt vordem Mittelbau des Schlosses geht auf ein Vorbild in der Villa Medici in Rom zurück. Der Brunnen im inneren Gartenhof ist der antiken Idelfonso-Gruppe (Schlaf und Tod) nachgebildet, die im Prado in Madrid steht, ln die rückwärtige Schlossfassade sind antike Baufragmente eingelassen.
Schinkel erweiterte 1825-28 das Lustschloss um einen Nordost-Trakt zu einer schlichten Dreiflügelanlage und fügte dem Kavalierhaus einen Turm an.
Westl. der Löwenfontäne, direkt an der Königstraße, steht die von Schinkel 1825 gebaute Kleine Neugierde. Der umgestaltete Teepavillon wurde mit Sarkophagreliefs und pompejanischen Mosaik- und Freskenfragmenten ausgestattet.
An der Uferstraße des Jungfernsees sieht man das Kasino mit seinen lang gestreckten Pergolen, Es wurde 1824 von Schinkel durch den Ausbau eines früheren Billardhauses geschallen.
Den Jägerhof im Norden des Parks, der mit seinen Zinnen und Tudorbögen Stilformen der englischen Gotik zitiert, errichtete der Baumeister 1828.
Jagdschloss Glienicke
Internationale Begegnungsstätte der Jugend in neobarockem Ambiente.
Nach dem Bau der ersten Holzhrücke (1660), die das Dorf Kleinglienicke mit Potsdam verband, wurde 1683 Tür den Großen Kurfürsten das Jagdschloss Glienicke errichtet. Nördl. dieses Herrensitzes entstand auch ein Landgut, das allerdings durch den Bau der Berlin-Potsdamer Chaussee vom Schloss abgeschnitten wurde. Während sich das Gut allmählich zu einer Schlossanlage mit Park entwickelte, wurde das Jagdschloss zunächst zu Tapetenfabrik und Waisenhaus degradiert. Mitte des 19. Jh. kaufte es dann Prinz Karl von Preußen und ließ es 1862 im Stil des französischen Barock erweitern.
Sein heutiges Aussehen, das an süddeutsche Frühbarockbauten erinnert, erhielt das Schloss durch einen weiteren Umbau: 1889 veranlasse der Bakel von Karl von Preußen, Prinz Friedrich Leopold, die Erweiterung der Anlage nach Plänen von Albert Geyer.
Heute ist das Jagdschloss eine internationale Begegnungsstätte der Jugend und ist nicht öffentlich zugänglich.
Schloss Klein-Glienicke
Königstrasse 36
Garten: immer geöffnet
Schloss: Mitte Mai-Oktober an Sa, So und Feiertagen von 10-17 Uhr
S-Bhf. Wannsee, weiter mit Bus
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